Trial studieren nur in NRW

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Die Entscheidung zwischen Ausbildung und Studium fällt nicht immer leichter. Wer die Möglichkeit hat, nimmt häufig doch lieber das Studium. Da die Zukunftsperspektiven vielfältiger eingeschätzt werden. Mit dieser Dynamik hat das Handwerk zu kämpfen. Dank trialem Studium müssen sich junge Leute mit handwerklicher Begabung nicht mehr zwischen Ausbildung und Studium entscheiden.

Die Zahl der Studierenden steigt und die Zahl der Azubis nimmt ab. Diese Entwicklung lässt sich seit Jahren beobachten. 2,7 Millionen eingeschriebene Studierende stehen 1,4 Millionen Auszubildenden deutschlandweit gegenüber. 370.000 von diesen Azubis waren 2014 im Handwerk beschäftigt. Doch vor 16 Jahren waren es noch doppelt so viele; damals absolvierten rund 625.000 junge Menschen eine handwerkliche Karriere an (Zahlen statista). Tatsache ist, dass seit dem Jahr 1998 die Zahlen kontinuierlich zurückgehen. Viele Handwerksbetriebe sind alarmiert, denn unzählige Meisterstellen bleiben unbesetzt, da die Nachfolge nicht geregelt ist. Handwerksbetriebe müssen Abiturienten folglich neue Ausbildungschancen und Karrierewege bieten, die sie woanders nicht finden. Bei einem trialen Studium handelt es sich um einen solchen Modellversuch.

Deshalb lohnt es sich für Studierende

Zielgruppe sind Jugendliche, die sich für eine handwerkliche Ausbildung interessieren, aber bereits wissen, dass sie mehr wollen, das heißt, einen Betrieb übernehmen oder in leitender Funktion tätig sein. Denn für diese Tätigkeiten ist mehr erforderlich als handwerkliches Können. Vor allem Know-how in Marketing und Personalführung bereitet auf spätere Herausforderungen vor.

Der multiple Mehrwert bei einem trialen Studium ist: Eingeschriebene Studierende können gleich drei Qualifikationen erwerben – Ausbildungsabschluss (Gesellenbrief), Bachelor und den Meisterbrief sind inklusive.

Noch sind triale Studiengänge die Ausnahme. Angeboten werden sie nur in Nordrhein-Westfalen: An der staatlichen Hochschule Niederrhein und an der privaten Hochschule des Mittelstandes befindet sich der Studiengang Handwerksmanagement unter den Studienangeboten.

Auch die Betriebe haben Vorteile

Die Handwerksbetriebe profitieren ebenfalls von dem neuen Studienmodell, denn sie erhalten qualifizierten Nachwuchs. Auf diese Weise wird ihr Führungskräftenachwuchs gesichert. Außerdem wird eine frühe Bindung an den auszubildenden Betrieb gewährleistet.

An der FHM kann das triale Studium in 19 Handwerksgewerken studiert werden: Augenoptiker, Bäcker, Dachdecker, Elektrotechniker, Feinmechaniker, Fliesenleger, Friseur, Informationstechniker, Anlagenmechaniker (SHK), Karosseriebauer, Kraftfahrzeugtechniker, Konditoren, Maler und Lackierer, Maurer und Betonbauer, Metallbauer, Straßenbauer, Tischler, Zahntechniker, Zweiradmechaniker.

So lang ist die Liste an Ausbildungsberufen an der HS Niederrhein noch nicht. Der Studiengang Handwerksmanagement befindet sich dort derzeit noch im Aufbau. Momentan ist  ein Studium in Kombination mit einer Berufsausbildung zum Elektroniker  und zum Tischler möglich. An der Aufnahme von weiteren Ausbildungsberufen wird aber gearbeitet.

Dual oder trial – Praxisorientiert studieren liegt im Trend

Ein triales Studium verbindet genau wie ein duales Studium die Praxis mit der Theorie. Ein paar Unterschiede gibt es dennoch: Im Gegensatz zum dualen Studium ist eine Ausbildung immer Bestandteil des trialen Studiums. Denn nur eine staatlich anerkannte Ausbildung kann die Grundlage für den Meisterbrief darstellen. An der Hochschule Niederrhein ist der Studiengang deshalb auch auf fünf Jahre angelegt. Dieser Zeitraum ist realistisch, denn die Studenten müssen sowohl im Betrieb mitarbeiten, als auch an der Hochschule studieren. Im achten und neunten Semester besuchen die Studierenden die Meisterschule.

Es ist also voller Einsatz gefordert, damit der Modellstudiengang ein Erfolg wird – sowohl von den Betrieben als auch den Studenten.

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